Im Tal ist wieder ein Autokran positioniert. Wie ein hoch erhobener Zeigefinger ragt er im Morgendunst aus den Bäumen heraus.
Verschämt zieht der kleine Albert den gelben Helm ins Gesicht. Er hat den Flachmann nicht geleert. Statt des Helmes werden später die kolossalen Fundamentplatten gelüftet. Sie werden unten als Basis für die Portalstütze dienen. Daneben lagert brauner Schotter, der in Kübeln zwischen die Gleise befördert wird.
Die kesse Albertine verbirgt mit großen Handschuhen die leere Schnapsflasche in ihrem Körbchen. So etwas haben die beiden hier noch nicht gesehen.
Von der ZAK-Seite kann ich die gesamte Szenerie gut überblicken. An dem geplanten Standort der Stütze ist eine Grube vorbereitet, in die der Schotter zur Gründung geschüttet wird.
Wo genau sich der richtige Standort befindet, wird noch aus den Plänen herausgelesen. Die Suche der versammelten Poliere war erfolgreich. Der kleine Bagger schaufelt eine flache Grube und der Schotter schwebt im gelben Kübel heran. Leer gleitet er zurück.
Wieder von der Hotelseite aus beobachte ich die versammelten Leute vom Bau an der Grube für die Fundamentplatten. Es geht im Moment nicht voran. Dann doch wieder auf die andere Seite wechseln.
Zwischenzeitlich ist die Grube vorbereitet und die dicken Platten sind verlegt. Von der ZAK-Seite aus sehe ich die einzelnen Segmente oben neben dem Widerlager abgestellt. Jetzt kann mit der Montage der Portalstütze begonnen werden.
Vor den grauen Regenwolken zeichnet sich der rote Autokran kontrastreich ab. Stück für Stück werden die Einzelteile nach unten befördert. Die Monteure in den blauen Arbeitsanzügen schrauben die Stahlträger zusammen.
Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Portalstütze Teil 1
Am nächsten Tag strahlt wieder die Sonne. Der junge Kranführer dirigiert sein Arbeitsgerät von hoher Warte. Zwischen Beton und Moniereisen hindurch sehe ich die aufgerichtete Portalstütze mit dem hellen Blau des Himmels konkurrieren.
Das zweite Fundament für den schrägen Stützbalken wird vorbereitet. Zur Hälfte ist die Grube gefüllt. Kübel um Kübel wird herangeschafft. Der heranschwebende Behälter wird von den Handwerkern erwartungsvoll beobachtet. Der Zement wird ausgeleert, verteilt und das Ergebnis begutachtet. Währenddessen im Hintergrund von der mobilen Hebebühne das Verschrauben der Konstruktion vervollständigt wird.
Die letzten Zementkübel für heute werden angefordert und schweben herab. Der Beton fließt, wird verteilt und verdichtet. Dann ist Mittagspause und die Leute vom Bau gehen hinauf zum Grill.
Ich schaue nach links, kein Zug, nur zwei Bahner mit roten Warnwesten – nach rechts, kein Zug, nur zwei Blaue und der abgesperrte Bahnhof. Nageleisen und Gewindeplatten liegen herum, die Helme sind abgelegt – Pause.