Die Basis der neuen Brücke ist montiert und verschweißt. Es folgt die Einrüstung rundherum. Gleich einem Spinnennetz umfängt ein verwirrendes Gestänge die grünen Stahlträger. Die Gerüste dienen den Monteuren als Arbeitsbühnen für die Montage der Brückenbögen.
Die seitlichen Bögen setzen sich aus jeweils drei Segmenten zusammen. Neben dem Basisgerüst nähert sich der gelbe Autokran. Zwei LKW mit Aufliegern transportieren die ersten Halbbögen heran. Monteure verbinden mit Schäkel und Gurten eines der stählernen Bauteile mit dem Kranhaken. Der lange Ausleger des Autokranes hebt den ersten Halbbogen in den blauen Himmel. Von der obersten Arbeitsplattform schaut man den Arbeiten unten interessiert zu. Langsam wird der Träger angehoben und auf die Innenseite zu den blauen Stützen bugsiert. Während dieses Manöver ist die Straße gesperrt und das Auto muss warten.
Irgendetwas scheint hier nicht zu passen. Die beiden Anschlüsse verbinden sich erst einmal nicht lückenlos. Oben auf der Plattform untersuchen die Fachleute die Lücke. Ein Schweißer steigt in den Innenraum des Brückenbogens. Mal nachschauen, wo er abgeblieben ist. Der Zusammenbau wird erst einmal verschoben.
Die Arbeiten hoch oben auf dem Gerüst wird von noch weiter oben beobachtet. Am strahlend blauen Maihimmel kreist ein Bussard über dem Geschehen.
Der Bolzen des Schäkels wird gelöst, leer wieder eingeschraubt und dann schwingt er durch die Luft. Der Kranausleger dreht sich zurück. Ein Halbbogen liegt nun auf.
Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Montage Teil 1
Ich suche einen neuen Standort. Von der gegenüberliegenden Böschung kann ich durch die Bäume hindurch die gesamte Länge der Brücke auf das Bild bekommen. Ein weiteres Bauteil wird mit dem LKW-Gespann herangeschafft.
Am Kranhaken sind die dicken Ketten eingeklinkt. In der Verlängerung der Ketten werden zugfeste Textilbänder mit den aufgeschweißten Ösen verbunden, damit es keine Kratzer gibt. Die Schäkel werden verschraubt und der Kran kann das schwere Segment aufnehmen. Neben den Gerüsten wird es auf massiven Stempeln abgelegt. Der Kranführer wird per Handzeichen eingewiesen, das Bauteil genau fixiert und exakt ausgewogen.
Die Handzeichen galten dem Kranführer, nicht dem Radfahrer, der kann noch schnell vorbei. Der LKW wird seiner Last entledigt und kann die nächste Fuhre holen.
Auf dem schmalen Brückenbogen jonglieren die Monteure mit Gurten und Ketten. Das nächste Zusammensetzen wird sorgfältig vorbereitet.
Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Montage Teil 2
Auf den Arbeitsbühnen warten sie schon auf das nächste Bauteil. Unten wird der geschwungene Träger noch gehalten. Der Kran hebt ihn an und dann nichts wie weg. Jetzt schwebt auch dieses stählerne Brückenteil in Richtung seines vorgesehenen Platzes.
Langsam bewegt sich der Halbbogen über die äußere Arbeitsbühne. Zwischen dem inneren Gerüst ragt der blaue Stützfeiler in den wolkenlosen Himmel. Die beiden Enden werden in luftiger Höhe verbunden. Auch hier klafft erst einmal eine kleine Lücke zwischen den Bauteilen.
Der Stützträger auf der Straßenseite ist noch frei. Auch auf dieser Seite hebt der Autokran die Segmente an die Verbindungsstellen. Gelber Kranausleger, mattgrüner Stahlbogen, metallisch glänzende Gerüste vor strahlend blauem Himmel – ein Gewirr an Farben und Formen.
Auf der obersten Arbeitsbühne hat man einen freien Blick auf alle Verbindungsstellen. Dort ist offensichtlich nichts Beunruhigendes zu sehen.
Für heute können wir den Helm ablegen.
Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Montage Teil 3