Der Kalender zeigt den Frühling noch nicht an. In der schon kräftigen Märzsonne erstrahlt die Baustelle in hellen Farben. Bei diesem herrlichen Wetter herrscht auf beiden Seiten der Großbaustelle wuseliges Treiben. Auf der Hotelseite werden die Verschalungen für das als Doppelwinkel ausgelegte große Widerlager positioniert.
Die breiten Schalungselemente müssen seitlich abgefangen werden, um nicht von dem einzufüllenden Beton weggedrückt zu werden. Die schräg angesetzten Metallstempel stützen sich auf den schweren Betonblöcken ab, die an den Vortagen mit Hilfe des Untendrehers in Position gebracht wurden.
Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Winkel Teil 1
Ich trete ein paar Schritte zurück und schaue hinüber auf die kleinere Baustelle auf der ZAK-Seite. In der Mitte zwischen den Gleisen arbeitet ein Vermesser an der Stelle des späteren Platzes für das Stützlager für den Brückenvorschub.
Dort drüben fährt gerade ein Fahrmischer, wie der LKW-Betonmischer auch genannt wird, rückwärts auf die Baustelle. Der Transportkübel wird gefüllt und der fotogene Kranführer fährt den Behälter hinüber zu seinen Kollegen. Der Polier dirigiert den schweren Kübel zu sich heran. Die Bahnmitarbeiter unten neben den Gleisen lassen sich davon nicht beeindrucken. Die Verschlussklappe des Betonkübels wird geöffnet. Jetzt kann der Beton fließen.
Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Winkel Teil 2
Das werde ich mir aus der Nähe ansehen.
Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Winkel Teil 3
Auf der Hotel-Seite ist man noch nicht so weit. Der Aufbau der Verschalung für die riesigen Winkel des Widerlagers ist in vollem Gange. Große Stahlbögen schweben durch den blauen Himmel hinunter zum Baustellengrund. Die Leute vom Bau halten Ausschau, welche Teile unten gebraucht werden.
Im Schatten der hoch aufgerichteten Wände werden Moniereisen hochgereicht. Zusammen mit den aus dem ausgehärteten Beton herausragenden Stäben entsteht eine weitere imposante Bewehrung.
Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Winkel Teil 4
In den folgenden Tagen wird das Wetter unbeständiger und wieder kälter. Die Innenseiten des Widerlagers sind fast fertig aufgestellt. An den Außenseiten werden Rundelemente aufgesetzt. Irgendetwas scheint nicht ganz zu passen. Nach kurzer Besprechung werden die Lücken mit schmalen Schalbrettern geschlossen.
Noch ein prüfender Blick auf die runde Ecke und dann mal nachschauen, wer diesmal hinter Gittern ist.
Derweil hänge ich die Weste zum Trocknen auf.