Der verlorene Kinderhandschuh, der vor ein paar Tagen über den Zaunpfosten gestülpt wurde, kennzeichnet den auf meinem Weg liegenden Kindergarten. Hier ist es im Moment noch ruhig. Weiter unten auf der Baustelle herrscht wieder geschäftiges Treiben.

An den Haken des Untendrehers werden Drahtkörbe, rote Schalungssegmente, lange Bretter und tonnenschwere Betonblöcke gehängt. Behutsam schwenkt der Kranführer die Lasten an ihren neuen Platz. Im freigeräumten Zugang zum weiter unten entstehenden Widerlager liegen bündelweise die angelieferten stählernen Stangen.

Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Käfig Teil 1

Zum Aufbau der Bewehrung sind noch einige Moniereisen zu verschweißen. Durch die dunkle Maske geschützt wird jeder Schweißpunkt exakt gesetzt. Der gleißende Lichtbogen vereinigt die beiden Metallstangen. Danach werden vorsortierte Eisenstangen zu einem engen Käfig zusammengesteckt.

Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Käfig Teil 2

Auf der großen Bauzeichnung wird gemeinsam geprüft, an welchen Stellen noch die Elektrode zum Einsatz kommen soll. Die ausgewählte Stelle wird leicht angeschlagen und die elektrische Energie entlädt sich in Feuer und Rauch.

Wenn das Zusammenstecken und Schweißen erledigt ist, die Schlackenreste abgeklopft sind, dann kann der Polier den Hammer weglegen und vom Kniekissen aufstehen.

Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Käfig Teil 3

Für den nächsten Baufortschritt werden große Verschalungen auf die Kanten des Betonsockels aufgesetzt. Auch die Löwen beobachten aus sicherer Entfernung, welche der folgenden Arbeiten zu erledigen sind.

Ich setze meinen Helm ab und mache mich auf den Heimweg.

Bildergalerie Brücke Niedernhausen – Käfig Teil 4

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